Beuth Hochschule für Technik Berlin

Namenspatron Beuth, der Vater der Ingenieure

Christian Peter Wilhelm Beuth
Christian Peter Wilhelm Beuth

Christian Peter Wilhelm Beuth wird 1781 im niederrheinischen Kleve als Sohn eines Arztes geboren. Er studiert Jura und Staatswissenschaften und bekommt bald eine Topstellung der damaligen Zeit im Staatsdienst. Er erkennt, wie rückständig Deutschland um 1800 im Technologiebereich ist und unternimmt alles, um diesen Zustand sehr erfolgreich zu ändern. Beuth sorgt im Königreich Preußen für eine regelrechte Innovation, als er eine Gewerbeschule eröffnet. Die »Technische Schule«, später »Gewerbeinstitut«, ist für eine handverlesene Schülerschar ein Mekka des Lernens. Beuth lässt für seine Schüler Zeichnungen und Modelle neuester Maschinen sammeln, betreibt eine Modellwerkstatt, ein Labor und sogar ein Patentbüro. Er arbeitet im Technologietransfer und reist 1826 auf eigene Faust nach England, kauft dort modernste Technik und lässt sie – nicht ganz legal – nach Preußen schaffen, damit seine Schüler an den besten Maschinen lernen können.

Beuth gewinnt bald führende gesellschaftliche Köpfe für sein Unternehmen. Regelmäßig versammeln sich Künstler, Militärs, Fürsten und Prinzen in seinem Landhaus oder der Berliner Dienstwohnung. In seinen legendären »Sonntagsgesellschaften« werden sowohl die Verbreitung der neuesten Technik als auch die Förderung der bildenden Künste besprochen und initiiert. Während seiner Zeit als Ministerialbeamter verhundertfachen sich die Dampfmaschinen in Berlin und viele Menschen sehen in Beuth folglich den Ziehvater der erstaunlichen Industrialisierung Preußens. Zahlreiche Ehrungen und Doktortitel legen davon Zeugnis ab. Schon zu Lebzeiten galt Beuth als »Vater der preußischen Gewerbeförderung«, heute kann er wohl als »Vater der Ingenieurwissenschaften« und auch ein Vorreiter der Fachhochschulen gelten.

Als Anerkennung seiner Leistung benannte die Technische Fachhochschule Berlin zu seinem 200. Geburtstag ihr ältestes Gebäude nach ihm, hinzu kamen noch der Beuth-Saal im Haus Grashof und die gute Stube der TFH, die Maschinen- bzw. Beuth-Halle. Mit der Umbenennung in »Beuth Hochschule für Technik« steht die TFH Berlin nun in ihrer Gesamtheit in der Tradition eines großen Mannes und Innovators.

Ein Doppelstandbild, das Beuth im Gespräch mit Wilhelm von Humboldt zeigt, steht seit 1987 vor dem Deutschen Institut für Normung (DIN) in der Burggrafenstraße in Berlin-Tiergarten. Zwei Straßennamen erinnern an Beuth, die Beuthstraßen in Berlin-Mitte und in Berlin-Niederschönhausen.

Stand: 21.10.08
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